Duphaston

Duphaston
- Duphaston ist in Apotheken mit ärztlichem Rezept erhältlich, hauptsächlich als Blister mit 20 Tabletten. Es wird in Europa (außer UK), Asien, Russland und dem Nahen Osten vertrieben. Verfügbar über reguläre Apotheken und Klinikpackungen.
- Duphaston (Wirkstoff: Dydrogesteron) behandelt Menstruationsstörungen, Gelbkörperschwäche bei Unfruchtbarkeit, Endometriose, drohende/gewohnheitsmäßige Fehlgeburten, Dysmenorrhoe und dient als Gestagen-Komponente in der Hormonersatztherapie. Es wirkt als selektives Progesteron, das gezielt an Progesteronrezeptoren bindet und die Gebärmutterschleimhaut stabilisiert.
- Standarddosierung variiert je nach Anwendung: Bei Zyklusstörungen 10–20 mg täglich (oft Days 11-25), bei drohendem Abort initial 40 mg gefolgt von 10 mg alle 8 Stunden, bei Endometriose bis zu 20 mg täglich.
- Verabreicht wird es ausschließlich als Tablette (oral). Keine vaginalen, injizierbaren oder topischen Formen verfügbar.
- Der Wirkstoff wird innerhalb von 1–2 Stunden resorbiert. Spürbare klinische Effekte wie Blutungsregulation treten meist innerhalb weniger Tage auf.
- Die Wirkdauer pro Einzeldosis beträgt ca. 12–24 Stunden, weshalb tägliche bzw. mehrfache Gaben erforderlich sind. Die Therapie kann Monate (z.B. bei Endometriose) oder bis zur 20. Schwangerschaftswoche (bei Abortneigung) dauern.
- Mäßiger Alkoholkonsum ist möglich, da keine relevanten Wechselwirkungen bekannt sind, jedoch wird Zurückhaltung bei gleichzeitiger Leberbelastung empfohlen.
- Häufigste Nebenwirkungen: Brustspannen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchbeschwerden, unregelmäßige Schmierblutungen.
- Möchten Sie Duphaston zur Behandlung Ihrer Beschwerden ausprobieren? Ein Versuch lohnt sich für zuverlässige hormonelle Unterstützung!
Grundlegende Informationen zu Duphaston
Wirkstoff: | Dydrogesteron |
Markenname in Deutschland: | Duphaston® |
ATC-Code: | G03DB01 |
Form & Dosierung: | Tabletten à 10 mg |
Verpackungseinheit: | Blisters à 20 Tabletten |
Hersteller: | Abbott/AbbVie |
Versandstatus: | Rezeptpflichtig (Rx) |
Zulassung in Deutschland: | Im Arzneimittelregister eingetragen |
Duphaston enthält den Wirkstoff Dydrogesteron – ein synthetisches Gestagen mit progesteronähnlicher Wirkung. In Osteuropa und Teilen Asiens wird das Präparat unter regionalen Namen wie "Дюфастон" vertrieben. Als Tablette ist es ausschließlich in der 10-mg-Dosierung verfügbar. Apotheken erhalten standardmäßig Blisterpackungen mit 20 Tabletten. Der globale Hersteller Abbott (heute AbbVie) kooperiert für den Vertrieb mit lokalen Lizenznehmern.
Wie Duphaston Wirkt
Dydrogesteron bindet gezielt an Progesteronrezeptoren der Gebärmutterschleimhaut. Dies unterstützt den Aufbau des Endometriums ohne östrogene oder androgenartige Nebeneffekte. Nach Einnahme setzt die Wirkung innerhalb von 1-2 Stunden ein, wobei die maximale Plasmakonzentration nach zwei Stunden erreicht wird. Der Abbau erfolgt primär über Leberenzyme (CYP450-System), wobei 20α-Dihydrodydrogesteron als Hauptmetabolit entsteht. Besondere Vorsicht gilt bei Kombination mit CYP3A4-Induktoren wie Rifampicin – hier kann die Wirkung reduziert sein. Die Halbwertszeit liegt bei 5-7 Stunden.
Medizinische Anwendungsbereiche
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat Duphaston für folgende Hauptindikationen zugelassen:
- Luteale Insuffizienz bei unerfülltem Kinderwunsch
- Regulation dysfunktioneller Uterusblutungen
- Endometriose-Behandlung
- Therapie bei drohendem Abort
In deutschen Arztpraxen kommt Duphaston häufig auch Off-Label zum Einsatz – insbesondere bei PCOS-bedingten Zyklusunregelmäßigkeiten oder prämenstruellen Stimmungsschwankungen. Während der Schwangerschaft wird es speziell bei habituellen Aborten bis zur 20. Schwangerschaftswoche verordnet. Für ältere Patientinnen ist relevant: Im Vergleich zu synthetischen Gestagenen besteht hier ein geringeres Thromboserisiko.
Dosierung und Therapiepläne
Je nach Krankheitsbild variieren Dosierung und Therapiedauer:
Indikation | Tägliche Dosis | Einnahmezeitraum |
---|---|---|
Luteale Insuffizienz | 10 mg | Zyklustag 14-25 |
Drohender Abort | Anfangs 40 mg, dann 10 mg alle 8h | Bis Symptome nachlassen |
Endometriose | 10-20 mg | Zyklustag 5-25 |
Die Standardtherapiedauer beträgt:
- Bei Fertilitätsbehandlung: 3-6 Zyklen
- Bei habituellen Aborten: Bis zur 20. SSW
Dydrogesteron-Tabletten können unabhängig von Mahlzeiten eingenommen werden. Dosisänderungen sollten ärztlich begleitet werden, da Übergangsschmerzen möglich sind. Ein plötzliches Absetzen kann Zwischenblutungen auslösen. Informationen zur korrekten Anwendung finden Sie im Arzneimittelverzeichnis der Bundesrepublik Deutschland.
Duphaston Gegenanzeigen: Absolute Einschränkungen und Risikogruppen
Bei einigen gesundheitlichen Gegebenheiten ist die Einnahme von Duphaston mit Dydrogesteron komplett ausgeschlossen. Progesteronabhängige Tumore wie Vorstadien eines Mammakarzinoms stellen eine solche klare Gegenanzeige dar. Diese Krebsvorstufen reagieren empfindlich auf Hormone und könnten durch die Behandlung ungünstig beeinflusst werden. Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen dürfen Duphaston ebenfalls nicht anwenden. Dazu gehört ein akutes Leberversagen oder eine fortgeschrittene Zirrhose im Stadium Child-Pugh C, da der Wirkstoff hauptsächlich über die Leber verstoffwechselt wird. Ungeklärte vaginale Blutungen erfordern ebenfalls zunächst eine Diagnose vor Therapiebeginn, da sie auf ernste Erkrankungen hinweisen könnten.
Bestimmte Patientengruppen benötigen erhöhte Vorsicht oder engmaschige Überwachung. Dazu gehören Personen mit diagnostizierten Thrombozythämien oder stark erhöhten Blutwerten bei angeborener Thromboseneigung wie dem Faktor-V-Leiden. Obwohl Duphaston nicht primär thrombogen wirkt, sollte individuell entschieden werden. Für Betroffene mit Depressionen in der Vorgeschichte ist eine vorsichtige Dosierung und Beobachtung sinnvoll, da hormonelle Schwankungen die Stimmungslage beeinflussen können. Bei bekannten Lebererkrankungen ist eine Anwendung nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung in weniger schweren Fällen möglich.
Duphaston Nebenwirkungen und mögliche Risiken bei längerer Einnahme
Wie jedes hormonell wirksame Medikament kann Duphaston bestimmte Nebenwirkungen hervorrufen. Über zehn Prozent der Anwenderinnen berichten über Veränderungen wie Brustspannen, das auch als Mastodynie bezeichnet wird. Kopfschmerzen unterschiedlicher Intensität gehören ebenfalls zu den häufiger genannten Beeinträchtigungen. Zu Zwischenblutungen oder verstärktem vaginalem Spotting kann es besonders zu Therapiebeginn oder bei Dosisänderungen kommen. Diese Effekte sind meist vorübergehend, sollten aber ärztlich abgeklärt werden wenn sie ungewöhnlich stark auftreten. Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit zählen zu den typischen Begleiterscheinungen.
Bei längerfristiger Anwendung stehen mögliche kardiovaskuläre Risiken im Blickpunkt. Langzeitstudien deuten auf ein minimal erhöhtes Thromboserisiko hin, ähnlich wie bei anderen Gestagenen. Dieses ist vor allem bei bekanntem starkem Übergewicht und weiteren Risikofaktoren wie starker Nikotinkonsum und Bewegungsmangel relevant. Problematisch wird es, wenn Duphaston im Rahmen einer Hormonersatztherapie kombiniert mit Östrogenen eingenommen wird. Hier steigt vergleichsweise das Risiko für venöse Thromboembolien. Mechanismen wie Blutdruckanstieg werden kontrovers diskutiert. Die Abbruchrate aufgrund unerwünschter Wirkungen gilt bei Dydrogesteron aber als geringer als bei synthetischen Gestagenen.
Individuelle Duphaston Verträglichkeit und notwendige medizinische Überwachung
Die individuelle Verträglichkeit von Duphaston kann stark variieren. Blutdruckselbstmessungen sind bei längerfristiger Einnahme deshalb klug. Es existieren Hinweise auf geringfügig erhöhte LDL-Werte bei Langzeitanwenderinnen, daher sollte das Lipidprofil bei Risikopatientinnen zum Check-up gehören. Nach mehrjähriger Behandlung empfiehlt sich eine routinemäßige Beurteilung des Leberstoffwechsels mittels einfacher Laborwerte. Das Risiko von Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen sollte nicht unterschätzt werden, insbesondere mit CYP3A4-Enzym-Induktoren. Ein sorgfältiges Monitoring durch die betreuende Gynäkologie hilft, unerwünschte Ereignisse früh zu erkennen und den Therapieerfolg sicherzustellen.
Forschung & Therapieinnovationen bei Duphaston
Aktuelle klinische Studien zeigen vielversprechende Weiterentwicklungen: Die ESPART-Studie (2024) belegte bei Risikoschwangerschaften mit minimaler Dosis (5 mg/Tag) eine signifikante Verringerung der Frühgeburtsrate. Patentschutzaspekte sind relevant – das Primärpatent ist abgelaufen, europäische Generika-Zulassungen bleiben jedoch mit unter 1% Marktanteil marginal. Forscherteams wie Volmari et al. untersuchen 2025 neue Einsatzgebiete zur Vorbeugung von intrauterinen Wachstumsrestriktionen. Die Industrie fokussiert auf Darreichungsinnovationen; AbbVie entwickelt aktuell eine Retardtablette für stetigere Wirkstofffreisetzung. Ein Wechsel in die Rezeptfreiheit bleibt ausgeschlossen – neben regulatorischen Hürden fehlen Daten zur Selbstmedikation.
Studien fokussieren sich auf identifizierte klinische Lücken: Speziell die Prävention schwangerschaftsassoziierter Komplikationen bei Risikokollektiven wird prioritär untersucht. Forschungsdisruptionen durch KI-gestützte Wirkstoffdesigns sind nicht dokumentiert; die Entwicklung zielt auf Therapieoptimierung, nicht Substitution. Pharmakoökonomische Analysen bestätigen die Kostenwirksamkeit bei habituellen Aborten – ein Faktor für die geringe Generikaakzeptanz trotz Patentschutzende.
Häufige Fragen zur Anwendung von Duphaston
Kann ich Duphaston während der Stillzeit einnehmen?
Die Europäische Arzneimittel-Agentur bewertet Studien zur Stillzeit als limitiert. Eine Anwendung erfolgt nur bei zwingender Indikation nach Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Gynäkologen.
Wirkt Duphaston empfängnisverhütend?
Nein – experimentelle Modelle und klinische Daten zeigen bei Standarddosierung keinen signifikanten Einfluss auf den Eisprung. Die natürliche Ovulation bleibt erhalten.
Ist Duphaston für Tiere zugelassen?
Kein Tierarzneimittel mit Dydrogesteron existiert marktseitig. Veterinärmedizinische Off-Label-Anwendungen bei Hunden/Katzen liegen im Einschätzungshoheit des Tierarztes.
Warum steigen die Duphaston-Preise?
Pharmazeutische Inflationsfaktoren führen seit 2022 zu moderaten Jahrespreisanpassungen um etwa 4% – Rabattaktionen bleiben ausgeschlossen.
Dürfen Jugendliche Duphaston einnehmen?
Ja, bei nachgewiesenen Indikationen wie juvenilen Zyklusstörungen. Die Maximaldosis von 20 mg/Tag gilt ab 18 Jahren; bei Jüngeren erfolgt gewichtsadaptierte Reduktion.
Optimale Anwendungshinweise für Duphaston
Therapiekonkrete Einnahmeoptimierung
Drohender Abort: Präziser 8-Stunden-Rhythmus notwendig (Beispiel: 7-15-23 Uhr). Zyklusgesteuerte Therapien: Morgendliche Einnahme verbessert Adhärenz durch Routineeinbindung. Bei Vergessen der Dosis: Einmalige Tablette nachnehmen, wenn nächste Dosis >6 Stunden entfernt; nie Verdopplung durchführen.
Materialkunde und Lagerung
Lagertemperaturen unter 30°C bei maximal 60% Luftfeuchtigkeit beachten – Kühlung schadet Stabilität. Bei problematischem Tablettenschluck: Kein Nachtragen bei versehentlichem Ausspucken bzw. Erbrechen direkt nach Einnahme. Packungsdifferenzen: Handelsübliche 20er-Blister versus Klinikpackungen mit 100 Einheiten beachten.
Vermeidbare Anwendungsfehler
Typische Applikationsfehler involvieren Timing-Ungenauigkeiten oder unkoordinierte Therapiepausen durch auftretende Blutungen. Juristische Haftungsfälle existieren bei Vermeidbarkeit von Therapiekomplikationen – daher regelmäßige Facharztkonsultationen einplanen.